
Wie funktioniert die MRT?
Magnetresonanztomographen – auch Kernspintomographen genannt – funktionieren im Gegensatz zu Computertomographen ohne Röntgenstrahlung. Die Technik beruht auf Magnetismus und Radiowellen. Nach heutigem Stand der Wissenschaft gibt es keine Hinweise dafür, dass durch Magnetresonanztomographen Schäden am menschlichen Organismus entstehen.
Wann wird eine MRT durchgeführt?
Ob eine MRT oder eine CT durchgeführt wird hängt davon ab, was man wissen möchte und welches Organ dargestellt werden soll. Für die Darstellung von Knochenbrüchen beispielsweise ist die CT in der Regel besser geeignet, aber es gibt auch Fälle, in denen wir kleine Knochenbrüche durch indirekte Hinweise in der MRT besser erkennen können. Für die Darstellung der Lunge ist die CT die Untersuchung der Wahl. Für die Darstellung von Bändern und Sehnen die MRT. Beide Verfahren sind keine echten Konkurrenten zueinander, sondern ergänzen sich in ihrer Aussagekraft. In manchen Fällen entsteht eine stichhaltige Diagnose erst durch die Durchführung beider Verfahren.
Welche Körperteile können wir untersuchen?
- Gehirn und Kopf
- Augen/Augenhöhle (Orbita)
- Nasennebenhölen (NNH)
- Hals / Halsweichteile
- Speicheldrüsen
- Kiefergelenke
- Halswirbelsäule (HWS) und Bandscheiben
- Arm-Plexus (Nervengeflecht des Arms)
- Sternum, Sternoclaviculargelenke
- Schulter
- Brustwirbelsäule (BWS) und Bandscheiben
- Bauch, Leber (mit leberspezifischem Kontrastmittel), Dünndarm (MR-Sellink), Dickdarm
- Becken und Beckenorgane
- Hüfte, Hüftgelenk
- Kreuzbein, Steißbein
- Lendenwirbelsäule (LWS) und Bandscheiben
- Oberschenkel und Unterschenkel
- Kniegelenk
- Sprunggelenk
- Fuß (Vorfuß und kompletter Fuß)
- Oberarm und Unterarm
- Ellenbogengelenk
- Handgelenk, Handwurzel und komplette Hand
- Daumen und alle anderen Finger
- Gefäße / MR-Angiographie (auch ohne Kontrastmittel möglich), z.B. Becken-Bein-Angiographie, Angiographie der gesamten Aorta
Welche Körperteile können wir nicht untersuchen?
- Prostata – Untersuchungen des Beckens zur Beurteilung der Umgebung der Prostata (z.B. nach Prostatakrebs zur Suche von Lymphknotenmetastasen) können wir durchführen
- Ganzkörper-MRT
- Lunge
- MR-Arthrographie / Arthro-MRT (Untersuchung bei der MRT-Kontrastmittel direkt in das Gelenk gespritzt wird). Gelenkuntersuchungen, bei denen Kontrastmittel in eine Vene gespritzt wird, führen wir durch (alle Gelenke)

Wie muss ich mich auf meine Untersuchung vorbereiten, muss ich etwas mitbringen?
Wenn Ihr (Dünn-)Darm untersucht werden soll (sog. MR-Sellink-Untersuchung) kann es notwendig sein, dass Sie vor der Untersuchung (zu Hause) abführen. Das teilen wir Ihnen aber frühzeitig bei der Terminvergabe mit und empfehlen Ihnen auch das entsprechende Abführmittel.
Bitte lassen Sie Schmuck, Piercings und alle anderen metallhaltigen Gegenstände, die Sie nicht zwingend brauchen, zu Hause. Andernfalls müssen Sie sie bei uns vor der Untersuchung ablegen und einschließen. Tragen Sie bequeme Kleidung, gerne auch Stoff- oder Jogginghosen ohne Metallteile (Ösen, Reißverschluss, Nieten). Je weniger Metallteile Sie an der Kleidung tragen, desto weniger Kleidungsstücke müssen Sie bei uns vor der Untersuchung ausziehen. Bei Bedarf erhalten Sie von uns eine Zudecke für die Untersuchung. Bitte tragen Sie Unterwäsche für den Fall, dass Sie metallhaltige Oberbekleidung vor der Untersuchung ablegen müssen.
Sollten Sie Piercings oder sonstigen metallischen Schmuck haben, den Sie nicht entfernen können, kann die Untersuchung möglicherweise trotzdem durchgeführt werden. Das hängt davon ab, wo sich der Schmuck befindet und was untersucht werden soll. Das Metall kann zu einer schlechten Bildqualität führen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass eine Diagnosestellung nicht möglich ist. Zusätzlich kann sich das Metall erwärmen und es kann in seltenen Fällen zu Verbrennungen der Haut kommen. Wir werden vor Ort entscheiden, ob die Untersuchung durchgeführt werden kann.
Bitte tragen Sie kein Make-Up und keine sonstige Schminke, da in diesen Produkten meist Metallpartikel enthalten sind, die zu einer schlechten Bildqualität führen und unsere Geräte verschmutzen können.
Wenn Sie unter Platzangst leiden, teilen Sie uns das bitte bei der Terminvergabe mit.
Bringen Sie für eine geplante MRT-Kontrastmittelgabe unbedingt einen aktuellen (nicht älter als 3 Monate) Laborwert der Nieren (Kreatinin-Wert) mit.
Wann kann eine MRT-Untersuchung nicht durchgeführt werden?
- Wenn Sie einen Herzschrittmacher haben
- Wenn Sie einen Neurostimulator haben
- Wenn Sie sonstige metallische Implantate, elektronische Implantate oder Metallsplitter (Kriegsverletzung, metallverarbeitende Berufe) in sich tragen, die nicht MRT-tauglich sind bzw. an gefährlichen Stellen liegen (z.B. Gehirn, Augen, …).
Bitte bringen Sie grundsätzlich Ihren Implantatausweis oder sonstige Unterlagen mit, aus denen der genaue Typ Ihres Implantats hervorgeht.
Moderne Gelenkprothesen (sog. TEP) und Gefäßprothesen (sog. Stents) stellen in den allermeisten Fällen kein Problem dar. Wir werden im Einzelfall immer prüfen, ob wir Sie gefahrlos untersuchen können.
Die Daten eines Event-Recorder des Herzens können nach der Untersuchung gelöscht sein. Deshalb empfehlen wir, die Daten zeitnah vor der Untersuchung durch Ihren Kardiologen/Ihre Kardiologin auslesen zu lassen.
Eine Spirale zur Empfängnisverhütung enthält Metall. Sie kann sich theoretisch im Magnetfeld des MRT bewegen und Ihre empfängnisverhütende Wirkung verlieren. Deshalb empfehlen wir nach einer MRT-Untersuchung die Kontrolle Ihrer Spirale durch Ihren Gynäkologen/Ihre Gynäkologin.
Wann wird Kontrastmittel verwendet?
Ganz grob kann man sagen, dass Kontrastmittel zur Anwendung kommt, wenn es um Tumoren, Entzündungen oder Gefäßerkrankungen geht. Ob bei Ihrer Untersuchung Kontrastmittel verwendet wird teilen wir Ihnen schon bei der Terminvereinbarung mit. In seltenen fällen kann es vorkommen, dass wir erst während der Untersuchung einen unerwarteten Befund feststellen, der eine Kontrastmittelgabe notwendig macht. In diesem Fall sprechen wir vor der Kontrastmittelgabe während der Untersuchung mit Ihnen.
Welche Nebenwirkungen hat Kontrastmittel?
In der Rubrik Formulare finden Sie einen Aufklärungsbogen für die MRT-Untersuchung.

MRT bei Platzangst (Klaustrophobie) – MRT mit Beruhigungsmittel
Viele MRT-Geräte haben einen Tunneldurchmesser von ca. 60 cm. Eines unserer MRT-Geräte verfügt über einen kürzeren Tunnel und einen größeren Tunneldurchmesser von ca. 70 cm, was Patienten mit Platzangst (Klaustrophobie) als sehr angenehm empfinden.
Wir können bei medizinischer Notwendigkeit eine medikamentöse Sedierung mit einem angstlösenden Beruhigungsmittel (früher als“Angstspritze“ oder „Beruhigungsspritze“ bezeichnet) bei Platzangst durchführen. Bei dem von uns verwendeten Medikament handelt es sich um eine Lutschtablette. Die Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein und wir können Sie in der Regel ohne Komplikationen im MRT untersuchen. Ziel ist es, dass Patient*innen mit Platzangst die Untersuchung bis zum Ende „durchhalten“ und sich während der Untersuchung nicht bewegen (z.B. durch angstbedingtes Zittern), beides schränkt die Beurteilbarkeit der MRT-Untersuchung ein und krankhafte Befunde könnten übersehen werden.
Nach Gabe dieses Medikaments dürfen Sie die Praxis nur mit Begleitperson wieder verlassen und nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Weisen Sie uns bitte bei der Terminvereinbarung auf Ihre Platzangst hin. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV, „Krankenkasse“) übernommen.
Es handelt sich nicht um eine Narkose, wie Sie sie vielleicht von Operationen kennen. Sie bleiben während der Untersuchung ansprechbar, eine Beatmung oder Sauerstoffgabe ist nicht nötig. Das verabreichte Medikament sorgt für Angstfreiheit und Entspannung. Es kann sein, dass Sie während der Untersuchung kurz einschlafen. Spätestens am Ende der Untersuchung werden Sie wieder wach sein.
Übrigens: Nicht bei allen Untersuchungen liegen Sie mit dem Kopf und dem Oberkörper in der „Röhre“. Zum Beispiel Bei Untersuchungen des Kniegelenks, des Beines, der Sprunggelenke oder Füße liegen Oberkörper und Kopf außerhalb des Gerätes. Ihre Fragen zu Untersuchungen bei Platzangst beantworten wir Ihnen gerne vor oder bei der Terminvereinbarung.
Offenes MRT
Alle drei unserer MRT-Geräte sind in der klassischen Tunnelbauweise des Magneten konstruiert. Ein echtes offenes MRT in Plattenbauweise des Magneten haben wir nicht. Eines unserer MRT-Geräte hat einen erweiterten Tunneldurchmesser von ca. 70 cm, was von Patienten mit Platzangst als sehr angenehm und entlastend empfunden wird. Oft schaffen Patienten die Untersuchung in diesem Gerät ohne Medikamentengabe. Die meisten Geräte in Tunnelbauweise haben einen Durchmesser von nur ca. 60 cm. Für Patienten mit Platzangst (Klaustrophobie) können wir die MRT-Untersuchung nach Verabreichung eines angstlösenden Beruhigungsmittels durchführen.
MR-Angiographie (Darstellung der Gefäße) ohne Kontrastmittel
Wir können Angiographien der Becken- und Beingefäße (sog. Becken-Bein-Angio), der Halsgefäße und der Hauptschlagader (Aorta) bei Patienten mit einer Allergie gegen gadoliniumhaltige Kontrastmittel oder einer hochgradigen Nierenfunktionseinschränkung (Niereninsuffizienz mit einem eGFR-Wert < 30) auch ohne Kontrastmittel durchführen mit qualitativ vergleichbaren Ergebnissen zu einer MR-Angiographie mit Kontrastmittel. Trotzdem sollte eine MR-Angiographie – wenn aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht – mit Kontrastmittel durchgeführt werden, da die diagnostische Aussagekraft der MR-Angiographie mit Kontrastmittel höher ist.
Die Gefäße im Kopf werden in den meisten Fällen standardmäßig ohne Kontrastmittel dargestellt. Aber auch hier gibt es spezielle Fragestellungen, bei denen eine Kontrastmittelgabe angebracht und sinnvoll ist.
MR-Sellink (Untersuchung des Dünndarms)
Wichtige Vorbereitungen für Ihre Untersuchung:
Sie müssen vor der Untersuchung sorgfältig abführen. Benutzen Sie die beiden Produkte:
CitraFleet® PZN: 04970221 und
Freka Clyss® PZN: 06987378
Am Tag vor der Untersuchung müssen Sie ab 16 Uhr CitraFleet® trinken. Am Tag der Untersuchung müssen Sie zusätzlich mit Freka Clyss® abführen. Halten Sie sich bitte an die Empfehlungen der Packungsbeilage zur Zubereitung und Anwendung. Beide Produkte bekommen Sie ohne Rezept in der Apotheke. CitraFleet® können Sie sich alternativ bei uns in der Praxis kostenfrei abholen. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt keine Kosten für die beiden Produkte. Für Privatpatienten können wir – wenn nötig – ein Privatrezept ausstellen.
Zur Untersuchung selbst müssen Sie nüchtern kommen, d.h. Sie dürfen mindestens 8 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen. Während Sie abführen ist es ohnehin ratsam nicht zu essen, denn alles was Sie essen, müssen Sie auch wieder abführen… Sie dürfen trinken und Ihre Medikamente wie gewohnt einnehmen.

Unsere Magnetresonanztomographen
Wir betreiben insgesamt drei Ganzkörper-MRT mit einer Magnetfeldstärke von jeweils 1,5 T / 1,5 Tesla. Ein 3 T / 3 Tesla MRT bieten wir nicht an. Die Feldstärke von 1,5 T / 1,5 Tesla ist für die meisten Fragestellungen, wie sie bei uns im ambulanten Bereich auftreten, ausreichend.
Unser neuestes MRT-Gerät der Firma GE ging im Juli 2022 in Betrieb.
Wir können auch Gefäßdarstellungen (Angiographien) ohne Kontrastmittel durchführen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder einer Kontrastmittelallergie.
Hinweise für adipöse Patienten
Wenn Sie unter Adipositas leiden, dann teilen Sie uns bitte bei der Terminvereinbarung Ihr Körpergewicht mit.
Eins unserer drei MRT-Geräte kann ein Patientengewicht bis 220 kg tragen, die anderen beiden MRT-Geräte bis 159 kg. Sie können bei uns also nur dann im MRT untersucht werden, wenn Sie nicht mehr als 220 kg wiegen. Seien Sie bitte bei der Angabe Ihres Körpergewichts absolut ehrlich. Durch ein zu hohes Patientengewicht können kostspielige Schäden am MRT-Gerät entstehen.
Welche Laborwerte brauchen Sie für eine MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel?
Bringen Sie für eine geplante MRT-Kontrastmittelgabe unbedingt einen aktuellen (nicht älter als 3 Monate) Laborwert der Nieren (Kreatinin-Wert) mit.
Weitere Informationen und Formulare für Ihre Untersuchung finden Sie hier